Mirinda 3

Mirinda, Poldi und die verlorenen Ostereier


Es wurde Frühling im Königreich. Die Sonne schien wärmer, die Vögel zwitscherten aufgeregt und bauten die ersten Nester, die Frühlingsblumen sprießen aus der Erde und an den Bäumen zeigten sich die ersten kleinen grünen Blättchen. An so einem schönen Frühlingstag wanderten die beiden Freunde Mirinda, die Prinzessin, und Poldi, der blaue Drache, durch den Schlossgarten und genossen die Sonne. Von weitem hörten sie ein lautes Gackern, das aus dem Hühnerstall kam. „Was ist denn mit den Hühnern heute los?“, fragte sich Mirinda, „die gackern doch sonst nicht so aufgeregt und wild durcheinander.“



Hast du schon mal ein aufgeregtes gackerndes Huhn gesehen? Stütze deine Hände in die Hüften und bewege deine Ellenbogen von vorne nach hinten. Dabei kannst du auch noch laut gackern.


„Dann lass uns doch mal nachsehen“, schlug Poldi vor. „Wir gehen von hinten an den Stall und gucken mal durchs Fenster“, bestimmte Mirinda. „Wir könnten doch auch einfach in den Stall gehen und die Hühner fragen was los ist“, fand Poldi. „Nein, lieber nicht, dann erschrecken sie sich bestimmt und werden noch aufgeregter. Sie haben doch noch nie einen blauen Drachen gesehen,“ erklärte die Prinzessin. So schlichen sie also sehr leise zum Hühnerstall und sahen durch ein Fenster hinein.


Kannst du dich ganz leise an jemanden anschleichen, ohne dass er es merkt?


„Gack, gack, gack, hörte man es von drinnen. „Doof, dass ich keine Hühnersprache verstehe“, flüsterte das kleine Mädchen, „irgendwas ist da los!“ „Pst!, machte Poldi,“ ich kann sie doch verstehen. „Irgendwas mit 'strengt euch an, morgen kommt er und holt die Eier'“, übersetzte der blaue Freund. Zunächst konnte Mirinda sich keinen Reim daraus machen, aber dann fiel es ihr ein: „Die Hühner reden bestimmt vom Osterhasen. Es ist doch Frühling und im Frühling ist Ostern. Und Ostern versteckt der Osterhase bunte Ostereier. Klar, und die Eier bekommt er von den Hühnern. Oh, vielleicht versteckt er ja auch welche in unserem Garten“, sagte Mirinda ganz aufgeregt. „Von einem Osterhasen habe ich noch nie gehört, und wieso versteckt er Eier?“, fragte Poldi neugierig. „Ach Poldi, so genau kann ich dir das auch nicht erklären. Ich weiß nur, dass der Osterhase kommt, wenn die Natur nach dem Winter zu neuem Leben erwacht. Und die Eier versteckt er, damit die Kinder Spaß beim Suchen haben. Und er bemalt sie vorher bunt, weil,weil weiße Eier einfach langweilig sind.“ Das war Mirindas Erklärung. „Na, den Hasen, der Eier bemalen kann, möchte ich aber mal sehen“, brummte Poldi skeptisch. „Ich habe ihn auch noch nie gesehen. Er arbeitet immer versteckt und geheim und passt auf, dass er nicht entdeckt wird“, erzählte Mirinda. „Was hältst du davon, wenn wir  morgen mal den Hühnerstall beobachten. Vielleicht sehen wir ihn ja, wenn er die Eier bei den Hühnern abholt. Das wird bestimmt spannend“, schlug Poldi vor. „Oh ja, gute Idee,“ erwiderte Mirinda.

So kam es, dass die zwei ungleichen Freunde sich schon sehr früh in der Nähe des Hühnerstalls auf die Lauer legten. Aber es war überhaupt nicht spannend und es passierte nichts. Es war so langweilig, dass sie nach einiger Zeit aufgaben und lieber im Schlossgarten Fußball spielten.


Magst du Fußball spielen? Drin geht das leider nicht so gut. Aber du kannst dir eine Slalomstrecke aus z.B. Bechern aufbauen. Dann versuchst du einen Ball nur mit Hilfe der Füße durch den Parkour zu rollen.




Als sie Pause machten, hörten sie...nichts. Es war auf einmal sehr still im Stall geworden. Kein Gegacker kam mehr aus der Richtung. Sie liefen hin und sahen gerade noch etwas Braunes im Gebüsch verschwinden. „Doof, jetzt haben wir den Osterhasen verpasst, aber er kann ja noch nicht weit gekommen sein“, bemerkte Poldi. „Wir schleichen ihm mal hinter her“, schlug das kleine Mädchen vor. Sie suchten eine ganze Zeit, fanden den Osterhasen aber nicht und gaben auf.

Einige Tage später, den Hasen hatten Mirinda und Poldi erst mal wieder vergessen, machten sie einen Spaziergang durch den Frühlingswald. Sie beobachteten die Vögel beim Nester bauen, staunten über die fleißigen Ameisen und bewunderten die ersten kleinen Veilchen am Wegesrand.



Bitte deine Eltern um ein paar Gummibärchen oder Kekse. Du bist die Ameise und krabbelst schnell mit deiner Beute in deinen Ameisenbau.(vielleicht dein Zimmer?) Beachte, eine Ameise kann immer nur ein Teil tragen und geht immer auf ihrer Ameisenstraße, also den gleichen Weg. Erst wenn alles in deinem Bau ist, darfst du dich stärken.



Plötzlich hörten sie ein leises Schluchzen aus der Ferne. „Hörst du das auch Poldi? Da weint doch jemand. Lass uns mal nachsehen, vielleicht braucht jemand Hilfe“, bemerkte Mirinda. Sie gingen in die Richtung aus der das schluchzende Geräusch kam und entdeckten am Rande eines Feldes einen großen Hasen. Der Hase wollte sofort fliehen, besann sich dann aber anders und jammerte weiter. Neben ihm stand ein leerer Korb. Langsam näherten sie sich dem Tier und Poldi fragte leise: „Warum bist du denn so traurig?“ „Ich habe alle Eier verloren“, jammerte der Hase“, dieser doofe Korb hat ein Loch und ich habe es nicht bemerkt.“ „Bist du etwa der Osterhase?“, wollte Mirinda wissen. „Ja, zumindest ein Osterhase. Es gibt viele von uns. Aber dieses Jahr ist alles anders, und wer seid ihr überhaupt?“, und schon  brach er wieder in Tränen aus. „Beruhige dich, ich bin Prinzessin Mirinda und das ist Poldi der blaue Drache, mein Freund. Erzähle uns doch was passiert ist. Vielleicht können wir ja helfen“, bat Mirinda. Er hatte nun schon etwas Vertrauen zu dem ungleichen Paar gefasst und fing an zu berichten: „Ich habe ganz viele Eier von den Hühnern bekommen und sie in die Ostereier-Malwerkstatt gebracht. Die Osterhasen aus dem ganzen Land treffen sich da jedes Jahr um die Eier für die Kinder bunt anzumalen. Aber dieses Jahr konnten so viele Hasen wegen des Hasen-Virus nicht kommen und wir anderen hatten doppelt so viel Arbeit.


Puste doch auch mal Eier aus und bemale sie bunt. Oder male ein paar Eier und verziere sie bunt. Oder schneide Eier aus bunten Papier aus, lege sie zu einem Kranz und klebe sie zusammen. Dürfen wir deine Eier sehen?






„Und in der ganzen Hektik habe ich dann vergessen den Korb zu kontrollieren. Ich habe die fertig bemalten Eier hinein gepackt und wollte sie in dem kleinen Dorf auf der anderen Seite des Feldes verstecken. Ich habe leider erst viel zu spät gemerkt, dass der Korb immer leichter wurde, und erst jetzt gesehen, dass alle Eier unterwegs herausgefallen sein müssen. Das ist eine Katastrophe!“. Und schon fing der Hase wieder an zu jammern: „Übermorgen ist Ostern und bis dahin schaffe ich es nie nochmal Eier von den Hühnern zu holen, sie zu bemalen und dann auch noch zu verstecken. Oh,oh,oh, Ostern werden die Kinder wohl dieses Jahr sehr enttäuscht sein.“ „Das dürfen wir nicht zulassen!“, bestimmte Poldi. “Mirinda, du hast doch immer eine gute Idee! Was machen wir nur?“ Die Prinzessin überlegte: „Es gibt nur eine Möglichkeit. Die verlorenen Eier müssen gefunden werden. Poldi und ich sind sehr gut im Suchen. Wir werden dir helfen. Du musst dich nur an den Weg erinnern, den du von der Werkstatt aus genommen hast.“ „Das würdet ihr wirklich tun?“, konnte der Hase es  kaum glauben. „Zu dritt könnten wir es tatsächlich schaffen.“ „Klar“, prahlte Poldi von sich überzeugt, „ich bin der beste Osteier-Sucher weit und breit!“ Der Osterhase fing trotzdem wieder an zu schniefen: „Aber ihr dürft doch gar nicht wissen wo unsre Werkstatt ist, das ist doch ein großes Osterhasen-Geheimnis!“ „Das verstehe ich“, erwiderte Mirinda, „aber wenn du Ostern retten willst, musst du eine Ausnahme machen. Wir wissen doch sonst gar nicht wo wir mit dem Suchen anfangen sollen. Außerdem können Poldi und ich sehr gut Geheimnisse bewahren“, nicht wahr Poldi, verkündigte Mirinda. „Ach ja, ich liebe Geheimnisse und würde sie nie, nie weitersagen, außer an Mirinda“, gab der Drache an. Da mussten alle lachen und der Hase begann angestrengt zu überlegten. Dann begann er  mit seiner Wegbeschreibung : „Die Werkstatt befindet sich in der Nähe des großen Baumes, in dem die  Eule wohnt. Von hier aus bin ich Richtung Fluss gelaufen, am Storch vorbei und dann mit einem großen Satz über den Bach gesprungen. Am Biberbau habe ich eine großen Haken nach rechts geschlagen, bis ich zum Wildbienenstock kam. Danach schlich ich durch den schmalen Schneckenpfad, begrüßte kurz den Mistkäfer und landete hier am Feldesrand.“


Hüpfe wie ein Hase durch die Wohnung. Wenn ihr zu zweit seid, muss der zweite genau deinen Weg nach hoppeln. Wenn du alleine bist, versuche ein zweites Mal genau den gleichen Weg zu nehmen.


„Alles klar,“ erklärte Mirinda,“ wir gehen jetzt den gleichen Weg zurück. Wir müssen den Blick immer auf den Boden richten und auch unter Blättern, hinter Steinen und Ästen und im Gebüsch suchen.“ Zunächst reparierten sie noch den Korb des Hasen mit kleinen Zweigen und Moos und dann machte sich das Trio Prinzessin, Drache und Osterhase auf die Suche nach den verlorenen Ostereiern.


Könnt ihr den drei Freunden helfen und auf Ostereier-Suche gehen?

Sie können überall in eurer Stadt (Ahrensburg) versteckt sein. Wenn ihr eins findet, schickt uns doch mal ein Bild.




Poldi fand als erster ein Ei und freute sich ganz doll, denn es war überhaupt das erste Mal, dass er ein Osterei fand. Es war rot mit gelben Tupfen und er fand es so schön, dass er es gar nicht mehr hergeben wollte. „Poldi, lege es bitte in den Korb, der Hase braucht das Ei“, erinnerte Mirinda ihn. Nach etwa einer Stunde hatten sie es geschafft und alle Ostereier wieder eingesammelt. Der Hase war so froh und bedankte sich tausend Mal bei der kleinen Prinzessin und dem blauen Drachen: „Ohne euch hätte ich es nie geschafft!“ und dann hoppelte er so schnell er konnte weiter, um seine Mission zu beenden. Mirinda und Poldi waren von der Ostereiersuche müde geworden und beschlossen, den Weg zum Schloss zurück zu fliegen. . An Ostern war herrliches Wetter und deswegen wurde im Schlosspark ein großes Picknick veranstaltet. Die Prinzessin und der Drache spielten mit den Schlossbewohnern Eierlaufen und andere lustige Spiele.

 

Macht doch mal einen Eierlauf-Wettbewerb. Jeder bekommt einen Löffel und legt darauf ein gekochtes Ei. Damit müsst ihr jetzt eine bestimmte Strecke gehen ohne dass das Ei herunterfällt. Wer schafft es am Schnellsten? Wenn ihr schon größer seid, denkt euch einen schwierigen Parkour aus, z.b. übers Sofa, unterm Tisch durch etc. 


Da entdeckte Poldi etwas Rotes im Gebüsch, und siehe da, es war ein rotes Osterei mit gelben Tupfen. Nun konnte der blaue Drache sein erstes gefundenes Osterei behalten und die Anderen suchten nun auch nach bunten Eiern. Alle hatten dabei richtig Spaß. Poldi und Mirinda hielten ihr Versprechen und erzählten niemanden von ihrem Erlebnis mit dem Osterhasen.