Mirinda 2

Mirinda, Poldi und das Kostümfest


Es ist Winter im Königreich, Das Wetter ist herrlich. Es ist zwar kalt, aber die Sonne scheint und es liegt viel Schnee. Prinzessin Mirinda und ihr Freund, der blaue Drache Poldi spielen oft draußen. Es macht ihnen richtig Spaß mit dem Schlitten den Hügel herunter zu sausen, auf dem kleinen Teich hinter dem Schloss Schlittschuh zu fahren, einen Schneemann zu bauen oder eine Schneeballschlacht zu machen.

 Du kannst Zuhause auch Wintersport machen: 

Schlittschuh fahren - nimm dir zwei zusammengelegte Zeitungsseiten, stelle je einen Fuß darauf und rutsche los.


Schlitten fahren-nimm dir ein Kissen, setzte dich darauf und schiebe dich mit den Füssen an. 


Schneemann bauen – staple alle Kissen die du in der Wohnung findest aufeinander. Na, wie hoch wird dein  „Schneemann“ 


Schneeballschlacht - knüllt ganze viel Zeitungsblätter zu Bällen, bildet zwei Mannschaften, so könnt ihr eine Schneeballschlacht machen, ohne euch wehzutun. )


 

Doch eines Tages ändert sich das Wetter und draußen ist es nur noch nass, kalt und matschig. Schon nach zwei Tagen wird den beiden Freunden das drinnen spielen zu langweilig und sie überlegen, was sie denn mal tun könnten. „Poldi“, fragt Mirinda, „fällt dir vielleicht was ein, mir ist langweilig. Wir haben alle Spiele gespielt, gemalt, gelesen und mit den Schulsachen bin ich für diese Woche auch schon fertig.“ „Hmm, da muss ich mal nachdenken,“brummte Poldi. Sie legten sich beide auf Mirindas Bett und strengten sich an, um auf eine Idee zu kommen.


( was würdest du machen, wenn dir langweilig ist und du nicht nach draußen kannst? Denke daran zu Mirindas Zeiten gab es keinen Fernseher oder Internet. )


 „Ich habs“, rief Mirinda plötzlich, „wir veranstalten eine Party.“ „Au ja“, erwiderte Poldi, „eine Party, da hätte ich Lust dazu, so richtig mit Musik, tanzen und Leckereien. Das würde bestimmt Spaß machen,“ war Poldi gleich begeistert. „Wir machen ein Kostümfest“, rief Mirinda dazwischen. „Was ist das denn?“ fragte Poldi, der ja bis vor Kurzem noch allein im Wald gelebt hat. „Bei einem Kostümfest kommen die Gäste alle verkleidet“, erklärte ihm das kleine Mädchen. „Ok, cool, ich war noch nie verkleidet“, erwiderte Poldi skeptisch. „Komm wir gehen gleich zu Mutter und Vater und erzählen ihnen von unsrer Idee.“ Von Mirindas Tatendrang angesteckt trottete er hinter her und sie fanden den König und die Königin im Regierungszimmer. „Mama, Papa, können wir ein Kostümfest veranstalten? Bitte, bitte, dürfen wir, uns ist so langweilig“, sprudelte es aus dem Mädchen. Die Königin sah Mirinda etwas überrascht an. „Das ist eigentlich eine schöne Idee, aber wir haben im Moment wirklich viel mit regieren zu tun, und können uns deshalb nicht um die Vorbereitungen kümmern,“ war die Antwort. „Aber Mama“, sagte Mirinda stolz, „ich bin doch schon so groß, ich werde mich um alles kümmern, und Poldi hilft mir.“ „Na, wenn das so ist, und der König es auch erlaubt, könnt ihr am Sonntag Nachmittag im Ballsaal feiern.“ Mirinda sah ihren Papa erwartungsvoll an. Er kann ihr sowieso nie einen Wunsch ausschlagen und sagte natürlich ja: „Aber bringt nicht das ganze Schloss durcheinander“, rief er noch hinterher. Doch die beiden ungleichen Freunde waren schon unterwegs um Pläne zu machen. In Mirindas Zimmer schrieben sie auf, was alles erledigt werden musste. Sonntag war schon in zwei Tagen. Mirinda notierte: Gäste einladen, für Essen und Trinken sorgen, den Musikern Bescheid sagen, den Ballsaal dekorieren, Kostüme basteln. „So“, sagte Mirinda, „das Wichtigste sind die Gäste, die müssen wir als erstes einladen.“ Poldi schlug vor alle Schlossbewohner einzuladen, und alle Personen die im Nachbar-Schloss wohnen natürlich auch. „Ja“, meinte Mirinda, „das ist gut.“ Sie holte zwei weiße Blätter und schrieb: Einladung zum Kostümfest, Sonntag Nachmittag im Ballsaal. Auf euer Kommen freuen sich Mirinda und Poldi.


( Wie würde eure Einladung zu einer Faschingsparty aussehen? Könnt ihr eine malen oder schreiben? )


 „Eine Einladung hängen wir bei uns unten in die große Eingangshalle und die andere müssen wir schnell zum Nachbar-Schloss bringen. „Das könnte ich ja übernehmen“ schlug der Drache vor, aber Mirinda, meinte: „Nein, dich brauche ich hier. Wir fragen mal den Stallburschen, ob er das für uns erledigt.“ So sie suchten den Burschen und fanden ihn im Stall, wo er sich gerade um die Pferde kümmerte. „Franz“, bettelte Mirinda, „kannst du schnell für mich eine Einladung zum Nachbarschloss bringen. Wir wollen eine Party machen.“ So recht Lust hatte der Junge nicht bei diesem Wetter , aber als Mirinda dann erzählte, dass alle eingeladen waren, auch die Bediensteten, machte er sich gleich mit dem schnellsten Pferd im Stall auf den Weg um die Einladung abzugeben. 



( Galoppiere mit deinem unsichtbaren Pferd durch die Wohnung )


Danach sagten sie den Musikanten Bescheid. Die freuten sich und fingen gleich an ihre Instrumente zu putzen, zu stimmen und zu proben.


( Wenn du im Orchester mitspielen willst hole dir ein paar leere Schachteln Töpfe oder ähnliches und einen Kochlöffel. Dann kannst du das Schlagzeug oder die Trommel spielen. )


Der nächste Weg führte Mirinda und Poldi in den Schlosskeller. Hier suchten sie nach Dekoration. Sie fanden bunte Kerzen, Luftschlangen und Girlanden, die von der letzten Feier übrig geblieben waren. Damit schmückten sie den Ballsaal. Gott sei Dank war Poldi so groß und konnte alles gut  an der Decke und den Wänden aufhängen.


( Mache dich so groß wie Poldi und strecke dich Richtung Decke. Wenn du dich dabei auf die Zehenspitzen stellst, wirst du gleich ein Stück größer. )


Zuletzt trafen sie die Köchin in der großen Schlossküche und erzählten ihr von ihrem Vorhaben. „Ach Kinder“, seufzte sie, „ich hab doch sowieso schon immer so viel um die Ohren“, und jetzt wollt ihr auch noch eine Party. Das geht nur, wenn ihr mir auch helft!“ „Klar, das machen wir“, versicherten die Beiden gleichzeitig. „Morgen früh kommen wir und helfen.“ Tatsächlich standen Poldi und Mirinda direkt nach dem Frühstück mit Schürze in der Küche und warteten auf die Anweisungen der Köchin. Sie kneteten Teig, stachen Kekse aus und rührten die leckersten Kuchenteige zusammen.


( Nimm dir den Rücken von Mama, Papa oder wen du möchtest und knete ihn wie einen Plätzchenteig, dann lass den anderen auch auf deinem Rücken kneten )


Als sie endlich fertig waren musste Mirinda laut lachen. „Poldi, du musst dich gar nicht mehr verkleiden, du kannst als Schneemann zum Ball gehen. Sie dich mal an, du bist von oben bis unten voller Mehl“. Poldi schüttelte sich ein paar mal und schon war er wieder sauber. „Stimmt, wir müssen uns ja noch um ein Kostüm kümmern, ich weiß gar nicht wie ich mich verkleiden soll, ich habe so was noch nie gemacht. Hast du eine Idee?“ drängelte er. Mirinda grübelte. Dann sagte sie: „Denke mal nach, Poldi, wer würdest du gerne mal sein, wenn du kein Drache wärst?“ Da musste Poldi nicht sehr lange überlegen. „Ich wäre gerne mal so eine kluge, hübsche Prinzessin wie du,“ rutschte es aus ihm heraus. „Da haben wir es. Wir verkleiden dich als Prinzessin und ich gehe als blauer Drache.“ Sie schneiderten Poldi aus einem bunten Bettlaken ein hübsches Kleid und bastelten eine Krone aus goldenem Karton. Mirinda wollte sich blaue Strumpfhosen und ein blaues Oberteil anziehen. Dazu fertigte sie sich kleine Flügel und Zacken für den Kopf.


( Als was verkleidest du dich zum Fasching? Kannst du ein Bild davon malen? )


Am nächstem Sonntagmorgen konnten sie es gar nicht erwarten, bis die Party losging. Sie erledigten die letzten Vorbereitungen und zogen sich dann um. Sie wurden gerade fertig, als die  Gäste im Ballsaal ankamen. Sie wurden von allen Gästen herzlich begrüßt und für ihre tollen Kostüme bewundert. Auch der König und die Königin waren gekommen, man erkannte sie aber erst beim genauen hinsehen, denn sie waren als Köchin und Stallbursche verkleidet. Sie waren stolz auf Mirinda und Poldi, die so eine tolle Party auf die Beine gestellt haben. Die ganze bunte Gesellschaft hatte viel Spaß, tanzte zu toller Musik und aß die leckersten Speisen. Mirinda und Poldi waren überglücklich.